5 bedeutende Unterschiede zwischen Yoga und Pilates (+was die beiden dann doch gemeinsam haben)

Vor kurzem hat eine Freundin zu mir gesagt: “Ich fange jetzt mit Pilates an. Aber so richtig drunter vorstellen kann ich mir da nix. Was macht man denn da? Ist das ein bisschen wie Yoga?” Ich hatte das Thema “Unterschiede zwischen Yoga und Pilates” schon länger auf meiner Liste für mögliche Blog-Themen. Denn wenn ich jemandem erklärt habe, was Pilates eigentlich ist, dann kam oft die Frage: “Ist das ein bisschen wie Yoga?” Nö. Es gibt große Unterschiede zwischen Pilates und Yoga, aber auch einige Gemeinsamkeiten.

Fünf Unterschiede zwischen Yoga & Pilates

Der Ursprung von Yoga & Pilates

Yoga kommt ursprünglich aus Indien und hat eine sehr lange Tradition. Die erste schriftliche Aufzeichnung ist das berühmte Yoga Sutra von Patanjali, das in der Zeit irgendwann zwischen 200 und 500 v. Chr. datiert wird. Info am Rande: Die Yoga Sutren sind heute eine der wichtigsten yogischen Texte und werden in jeder Grundausbildung zumindest erwähnt ;- ) Yoga ist im Ursprung viel mehr als die Asanas (= die körperlichen Übungen), die heute im westlichen Verständnis damit verbunden werden.

Pilates hat seinen Namen vom gleichnamigen Begründer der Methode Joseph Pilates. Er entwickelte das Trainingskonzept zur Zeit des Ersten Weltkriegs mit dem Ziel, Kraft, Stabilität und Haltung zu verbessern. Später etablierte er in New York das allererste Pilates-Studio. Sein Studio befand sich im selben Gebäude wie das New York City Ballett, wodurch in den frühen 1960er Jahren zahlreiche Tänzer und Tänzerinnen auf Pilates aufmerksam wurden. Noch heute wird Pilates oft von Tänzern und Tänzerinnen als ergänzende Trainingsmethode zum Tanzen genutzt. Mit dem Ziel, die Körpermitte zu stärken, Flexibilität, Haltung und Körperkontrolle zu verbessern, ist Pilates aber natürlich für Menschen aller Altersgruppen und unabhängig vom Beruf geeignet.

Die Philosophie dahinter

Yoga in seiner Gesamtheit ist eine ganzheitliche Lebensphilosophie für das Leben. Es vereint Körperhaltungen (Asanas), Atemübungen (Pranayama), Meditation, spirituelle Entwicklung aber auch ethische Grundsätze. Das Ziel ist innerer Frieden oder vielleicht sogar die Erleuchtung :- ) Heutiges Yoga, so wie man es bei uns kennt, ist eine moderne Form, die sich selbstverständlich weiterentwickelt und an neue Erkenntnisse anpasst.

Pilates hat nicht so eine ausgeprägte, das gesamte Leben umfassende und mitunter spirituelle Philosophie wie Yoga. Die Pilates-Philosophie konzentriert sich mehr auf die körperlich-mentalen Aspekte, wie etwa Verbesserung der Körperkontrolle, Kraft aus der Körpermitte und Bewusstsein für die Bewegungen.

Stile und Variation

Bei Yoga gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Stilen, die von noch mehr verschiedenen Personen geprägt wurden. Ein paar Beispiele sind Ashtanga Yoga, Hot Yoga, Aerial Yoga oder lizensierte Programme wie Inside flow, um nur ein paar wenige von einer Vielzahl zu nennen. Bei den JULIBLUE fitness Kursen etwa findest du moderne Yoga-Varianten wie Vinyasa Yoga/Yoga flow, Yin Yoga und Yoga speziell für schwangere Frauen.

Pilates wurde von Joseph Pilates gegründet und von seinen Schülern und Schülerinnen weitergetragen und weiterentwickelt. Bei Pilates gibt es zwar auch Variationen und moderne Interpretationen, aber bei weitem nicht so viele verschiedene Richtungen wie bei Yoga. Pilates bleibt im Großen und Ganzen Pilates, die Unterschiede liegen hier eher bei den Ausbildungen und individuellen Stundengestaltungen der jeweiligen TrainerInnen.

Die Atmung

Während bei Pilates die Atmung als Begleitung bei den Bewegungen genutzt wird, werden Atemübungen im Yoga auch “einfach so”, etwa im Sitzen und ohne körperliche Bewegung geübt.

Im Yoga gibt es eine Vielzahl an Atemübungen. Diese werden unter dem Begriff Pranayama zusammengefasst und beinhalten verschiedene Techniken, bei denen die Atmung in bestimmter Weise verlangsamt, verlängert oder kontrolliert wird. Die Ujjayi-Atmung etwa wird typischerweise gemeinsam mit Asanas (also mit der Bewegung) geübt. Andere Atemtechniken wären etwa Nadi Sodana (die Wechselatmung), Kapalabhati (die Feueratmung) oder die volle Yoga-Atmung. Diese werden als alleinstehende Praxis, etwa im Sitzen, und ohne Asanas ausgeführt und haben ganz unterschiedliche Wirkungen.

Pilates hat eine grundlegende Atemtechnik, welche die Bewegungen einleitet und begleitet. Diese unterscheidet sich von der normalen Atmung im Alltag und hat den Zweck, das Powerhouse stabil zu halten und die Kontrolle während der Übungen zu verbessern. Die Atmung wird in den Brustkorb geleitet, während der Bauch flach und das Powerhouse aktiv bleibt. Die Bewegungen werden mit der Atmung synchronisiert.

Die Bewegungen an sich

Die Bewegungen an sich sind einfach andere. Bei Yoga werden je nach Stil einzelne Asanas oft länger statisch gehalten (z.B. bei Hatha Yoga) oder man fließt von einer Asana zur nächsten, stellt so einen Flow zusammen und wiederholt diesen mehrmals (klassisches Vinyasa Yoga). Bei Pilates wird eine Übung mehrmals (etwa 12x) wiederholt. Danach geht man zur nächsten Übung über.

Das haben Yoga & Pilates dann doch gemeinsam

Soda, oben hast du mal über fünf meiner Meinung nach sehr bedeutende Unterschiede zwischen Yoga und Pilates gelesen. Auch wenn es sich hier um zwei unterschiedliche Konzepte handelt, so gibt es doch auch Gemeinsamkeiten zwischen Yoga und Pilates. Beide “coachen” die Atmung zu den Bewegungen dazu, bei beiden ist die Atmung ein integraler Bestandteil. Beide entfalten ihre Wirkung nicht nur auf körperlicher Ebene, sondern auch mental/geistig. Yoga häufig durch gezielte Entspannungs- und Meditationsübungen, Pilates vor allem durch die fokussierte, konzentrierte Übungsausführung an sich. Sowohl Yoga als auch Pilates können dein Leben bereichern, deine Gesundheit fördern und dich fit und gelassen für den Alltag machen. Ich persönlich liebe beide Programme, schätze aber auch die Unterschiede zwischen Yoga und Pilates und die verschiedenen Herangehensweisen sehr.

Und was spricht dich an, Yoga oder Pilates?

Ich finde ja immer noch: Die Kombi macht’s ; -) Ich möchte mich nicht zwischen den Programmen entscheiden! Aber, probiers doch einfach selbst und schau gleich, was in nächster Zeit im Kursplan auf dich wartet: